Übersetzt von Deep Roots
English original here
Ereignisse in den Nachrichten und deren politische Interpretationen decken sich selten exakt. Das Leben ist allgemein chaotisch und kompliziert, wohingegen politische Analyse, oft legitimerweise, darauf abzielt, die Komplexität des Lebens auf ein zusammenhängendes Muster mit einer überzeugenden politischen Bedeutung zu vereinfachen.
Bedenken Sie kurz den Fall von Matthew Shepard aus Wyoming, einer zentralen Gestalt in der anhaltenden Propagandakampagne der amerikanischen Linken gegen die angeblichen Übel der „Homophobie.“
Shepard war HIV-positiv an dem Abend, an dem er in einer Bar in Laramie zwei heterosexuelle Männer sexuell anmachte. Diese unbequeme Tatsache lenkt vom politischen Narrativ seines Märtyrertums unter den Händen zweier intoleranter Homophober ab, weshalb die liberalen Medien, die Hauptbetreiber der Kampagne gegen „Intoleranz“ und „Homophobie“, sie selten erwähnen. Jeder, der über Shepards HIV-Status Bescheid weiß, wird auch wissen, daß er, im Effekt, wenn nicht absichtlich, seine erhofften Sexualpartner dazu einlud, sein eigenes, selbst herbeigeführtes Todesurteil mit ihm zu teilen. Wenn sie seinem Verlangen nach homosexuellem Sex nachgekommen wären, dann wären sie schließlich an AIDS gestorben, so wie es Shepard bestimmt gewesen wäre, an AIDS zu sterben, wenn seine Killer seinem Leben nicht vorher ein Ende gesetzt hätten. Eine unbequeme Tatsache, die nicht zur politischen Agenda der Medien paßt, ist daher von fast allen journalistischen Berichten über den Vorfall ausgeklammert worden.
Der Mord an Shepard deckt sich dennoch weitgehend mit der politischen Interpretation, die er jetzt erhalten hat, dem anti-homophoben Narrativ, zu dem er geformt worden ist. Shepard starb eindeutig deshalb, weil seine Mörder Homosexuelle nicht mochten und ihre Abneigung gegen Homosexualität an ihm ausließen; er wäre nicht gestorben, wenn nicht die meisten heterosexuellen Männer sexuelle Annäherungen von Homosexuellen beleidigend finden würden. Er starb daher wegen Homophobie. Wenn wir von unseren eigenen Voreingenommenheiten zurücktreten, dann müssen selbst jene unter uns, die die traditionelle Abneigung („Homophobie“) gegen schwule Sexpraktiken teilen, zugeben, daß die Interpretation der Linken zum Mord an Shepard vernünftig ist. Wir könnten uns vielleicht selbst sehen, wie wir ohne viel ethisches Zögern dieselbe politisch vereinfachte Version des Vorfalls ausnützen, wenn wir dieselben politischen Ansichten hätten, die ihre Förderer einzuimpfen hoffen. Eine unbequeme Tatsache mußte unterdrückt werden, damit der Mord an Shepard seinem linken politischen Zweck dienen konnte, aber das Leben liefert selten dieselbe Klarheit wie die Propaganda.
Der Tod von Amy Biehl ist eine Ausnahme, einer jener seltenen Fälle, wo die bloße Wiedergabe der Fakten ausreichen sollte, um eine überzeugende politische Bedeutung zu demonstrieren. Aber im Fall von Biehls Ermordung ist die politische Bedeutung, mit der ihre Geschichte jetzt versehen ist, das genaue Gegenteil dessen, was die bloßen Fakten jeden rationalen, unvoreingenommenen Beobachter schlußfolgern lassen würden. Biehl ist zu einer symbolischen Märtyrerin für die Sache der multirassischen Demokratie sowohl in Südafrika geworden, wo sie durch die Hände eines wilden schwarzen Mobs starb, als auch in den Vereinigten Staaten, wo sie ihre naiven multirassischen Ideale erworben hatte, insbesondere ihren hoffnungslos fehlgeleiteten Glauben an die Möglichkeit einer demokratischen Selbstregierung durch wilde schwarze Mobs.
Amy Elizabeth Biehl, nach allem, was man hört, eine talentierte, intelligente Frau, kam 1993 als Austauschstudentin mit einem Fulbright-Stipendium nach Südafrika und setzte ihre Doktoratsstudien in Politikwissenschaft an der großteils schwarzen Universität des Western Cape fort. Sie verließ Stanford, wo sie ihre früheren Abschlüsse gemacht hatte, um mit antirassistischen politischen Zielen im Sinn nach Südafrika zu gehen. Sie wollte die Apartheid bekämpfen, die sie leidenschaftlich ablehnte, und verbrachte dementsprechend viel von ihrer Zeit damit, schwarze Wähler für Südafrikas erste alle Rassen umfassende Wahlen zu registrieren, die für 1994 geplant waren und die politische Kontrolle des Landes seiner schwarzen Mehrheit übergeben würden.
Biehl hätte offen und stolz zugegeben, daß sie gegen ihre eigene Rasse und im Interesse einer anderen Rasse arbeitete, der schwarzen Rasse. Das war die hauptsächliche ideologische Quelle ihres jetzt gefeierten Idealismus. Sie wollte den weißen „Rassismus“ bekämpfen, sie wollte seinen angeblichen schwarzen Opfern helfen.
Am 25. August 1993 fuhr Biehl drei schwarze Begleiter durch Kapstadts Township Guguletu. Ein Mob Toyi-toyi tanzender Unterstützer des Pan-Africanist Congress (PAC), der gerade von einer lautstarken politischen Versammlung kam, griff ihren Wagen an, bewarf ihn mit Steinen und zerschmetterte die Fenster, während sie „Ein Siedler, eine Kugel“ schrien, ein PAC-Slogan, der unter südafrikanischen Schwarzen populär war, wobei „Siedler“ ein Synonym für weiße Südafrikaner war. Biehl wurde von einem Ziegelstein am Kopf getroffen, und obwohl sie stark blutete, wurde sie aus dem Fahrzeug gezerrt. Als sie stolpernd die Straße entlang zu fliehen versuchte, wurde sie von einem Pulk Schwarzer umzingelt, die sie wiederholt traten, mit Steinen bewarfen und auf sie einstachen. Die tödliche Wunde, unter vielen anderen, kam von einem Messer, das unter ihren Rippen bis zum Heft eindrang und in ihrem Herzen endete.
Es wird nun von ihren Lobrednern behauptet, daß Biehl tapfer gestorben sei. Aber die Wahrheit ist, daß sie das nicht tat. Sie starb, während sie um ihr Leben bettelte. Das kann ihr natürlich niemand zum Vorwurf machen, aber die Geschichte von Amys Tapferkeit ist nur eine fromme Lüge. Sie starb, wie wohl die meisten von uns unter ähnlichen Umständen sterben würden – einen entwürdigenden, erbärmlichen Tod, ihre Peiniger um Gnade anflehend, die sie aber nicht erhielt.
Vier von Biehls Angreifern aus etwa einem Dutzend, das sie attackierte, wurden verhaftet und verurteilt, aber im Juli 1998 wurden sie im Gefolge des Hinscheidens der Apartheid freigelassen, mit der Begründung, daß das Motiv für ihre Ermordung politisch gewesen sei. Die Mörder hätten geglaubt, daß ihr Tod bei der Beendigung der Apartheid helfen würde, schloß Desmond Tutus Wahrheits- und Versöhnungskommission. Sie war, wie die Kommission weiters anmerkte, einfach eine repräsentative Weiße, die zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war. Wie einer der Mörder aussagte: „Wir waren ziemlich aufgeputscht, und die Weißen waren unterdrückerisch; wir hatten keine Gnade mit den Weißen. Eine weiße Person war in unseren Augen wie die andere.“
Amys Vater, der demonstrierte, wie voll er die antirassistischen Überzeugungen seiner Tochter teilte, schüttelte ihren Mördern die Hände und ermutigte zu ihrer Freilassung. Peter Biehl sagte den Reportern: „Wir hoffen, daß sie die nötige Unterstützung erhalten werden, um ein produktives Leben in einer gewaltlosen Atmosphäre zu führen. Tatsächlich hoffen wir, daß der Geist von Amy und anderen wie sie eine Kraft in ihrem neuen Leben sein wird.“ Zwei der freigelassenen Killer wurden jedoch in weiterer Folge wegen Vergewaltigung angeklagt, einem üblichen Zeitvertreib im „Neuen Südafrika“ und haben sich seither der Strafverfolgung entzogen; Amys Eltern nahmen selbstlos die Bürde des Weißen Mannes auf sich und freundeten sich mit den beiden anderen an. Zweifellos hätte auch Amy selbst sich mit den Mördern ihres Vaters angefreundet, wenn er an ihrer Stelle von einem schwarzen Mob getötet worden wäre. So ist die Natur des antirassistischen Idealismus: Er gedeiht auf Basis der empörendsten Verletzungen normaler menschlicher Loyalitäten.
Für sich genommen, beweist ein einzelner Fall wie der von Matt Shepard oder Amy Biehl nichts, egal wie zwingend er ist. Höchstenfalls liefert er nur ein Gesicht und eine spezifische Lebensgeschichte für ein größeres faktisches Argument, das auf der Basis seiner innewohnenden Begründetheit siegen oder scheitern sollte sowie durch das Gewicht der Beweise, die seine Befürworter überzeugend hinzufügen können, nicht aufgrund der Emotionen, die das Gesicht und die spezifische Lebensgeschichte hervorrufen. Aber wenn Amy Biehls Tod, von anderen Fakten isoliert betrachtet, irgendetwas beweist, dann sicherlich nicht die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen schwarzen Regierung in Südafrika nach der Apartheid. Nicht einmal der wahnhafteste Liberale, würde man meinen, könnte diese Bedeutung von der brutalen, rassisch motivierten Tötung einer wehrlosen, antirassistischen weißen Frau ableiten. Und doch ist dies bemerkenswerterweise die Bedeutung, die ihrer Ermordung zugeschrieben worden ist. Der Tod von Amy Biehl repräsentiert in den Augen ihrer Hagiographen ein sinnvolles Opfer für die noble Sache der Rassenharmonie und multirassischen Demokratie, die jetzt im Neuen Südafrika ihrer Verwirklichung entgegenschreitet. Es ist eine politische Interpretation, die – ziemlich wie der Antirassismus selbst – eine fast übernatürliche Fähigkeit erfordert, über relevante Fakten hinwegzusehen.
„In ihrem Tod“, stellt sich Peter Biehl jetzt vor, „schuf Amy… ein neues Bewußtsein für die Tiefen der menschlichen Verleugnung und für das rohe Potential einer freien Nation.“ Dementsprechend ist die Amy Biehl Foundation gegründet worden, um das fortzusetzen, was Biehls Eltern „Amys unvollendetes Vermächtnis“ nennen: Amerikanische Schulkinder werden mit der angeblichen, aber höchst unwahrscheinlichen „Lektion“ von Amys Leben indoktriniert – daß „eine einzelne Person einen Unterschied ausmachen kann,“ wie es Amy angeblich getan hätte; Musikinstrumente werden an angehende schwarze südafrikanische Musiker verteilt; Kosmetika und Parfums werden, vielleicht in quixotischer Weise, in Amys Namen an bedürftige Frauen in den schwarzen Townships und Landbesetzerlagern verteilt; und was wesentlicher ist, Schulungsprogramme für Schwarze werden finanziert, an denen zwei von Amys Mördern teilnehmen, momentan erfolgreich; eine Bäckerei ist gegründet worden, die „Amy’s Bread – the bread of hope and peace“ verkauft.
Lobreden für Saint Amy:
„Sie machte unsere Sehnsüchte zu ihren eigenen und verlor ihr Leben im Aufruhr unseres Überganges, als das neue Südafrika um seine Geburt rang, und in den Sterbemomenten der Apartheid.“ (Nelson Mandela)
„…als sie durch ihre Tage ging, sahen wir, daß sie das Ideal verkörperte, einen Unterschied auszumachen; ein Leben mit Sinn und Wirkung zu führen. In Wahrheit gab die Art, wie Amy ihr Leben führte wie auch die Art, wie sie ihr Leben verlor, diesem Leben eine besondere Bedeutung. Sie glaubte, daß alle Menschen einen Wert haben; daß die Benachteiligten einen besonderen Anspruch auf das Leben der Glücklicheren haben und daß rassische Gerechtigkeit und Rassenharmonie Ideale waren, die es wert waren, dafür zu kämpfen und zu leben, und falls nötig auch zu sterben.“ (Außenministerin Madeleine Albright)
„Millionen Individuen aller Rassen und Hintergründe in den Vereinigten Staaten und überall auf der Welt folgten dem Beispiel von Nelson Mandela und kämpften für die Abschaffung der Apartheid in der Republik Südafrika, und in dieser Hinsicht anerkennt der Kongreß besonders Amy Elizabeth Biehl, eine amerikanische Studentin, die ihr Leben im Kampf zur Befreiung Südafrikas von rassischer Unterdrückung verlor…“ (Senatorin Carol Moseley-Braun)
“In der Township, die sie liebte, starb sie für die Sache, die sie sich mit Herz und Seele zu eigen gemacht hatte, und so lebte ihr Geist! … Eine göttliche Gnade schafft durch Agonie und Schmerz eine tiefgreifende Wandlung: Schwäche in Stärke, Furcht in Hoffnung, Zorn in Freude, Hass in Liebe. Sie wird wieder mit uns leben.“ (Internetpoet William Davis, Autor von „Amy Biehl Lives“)
Das offensichtliche Problem mit der antirassistischen Interpretation von Biehls Martyrium ist natürlich, daß die falschen Leute sie zur Märtyrerin gemacht haben. Das ist nicht bloß eine kleine und daher entbehrliche „unbequeme Tatsache“, die einem ansonsten überzeugenden liberalen Narrativ ins Gehege kommt, mit Amy in der Hauptrolle als Trägerin von Hoffnung und Frieden für ein „Neues Südafrika.“ Es ist vielmehr entscheidend für den Vorfall: Sie starb als repräsentative Weiße, damit Leute wie ihre Mörder Menschen wie sie selbst regieren konnten, ihre Mit-Europäer, ihre rassischen Verwandten.
Schwarze Gewalt ist ebenfalls ein zentrales, sehr greifbares Phänomen für das von Schwarzen regierte Südafrika, an dessen Schaffung Biehl in ihrer eigenen bescheidenen Weise mitwirkte. Ihr Tod von den Händen eines schwarzen Mobs war 1993 nicht ungewöhnlich. Genau einen Monat zuvor hatten PAC-Terroristen, die ihre eigene Sorte Anti-Apartheid-Aktivismus praktizierten, Kirchgänger in einer weißen Kirche mit Handgranaten und Gewehrfeuer massakriert, wobei sie elf töteten und achtundfünfzig verwundeten, ein Vorzeichen der viel größeren Gewalt, die die Mehrheitsregierung bald freisetzen würde. Das „Neue Südafrika“ ist mit siebenundzwanzigtausend Morden pro Jahr der gefährlichste Ort auf Erden.
Es kann auch mehr Vergewaltigungen pro Kopf vorweisen als jedes andere Land; alle sechsundzwanzig Sekunden wird jetzt eine Südafrikanerin vergewaltigt, wobei etwa vierzig Prozent der Opfer sadistische Gruppenvergewaltigungen (oder „jackrolling“, wie die schwarzen Täter es nennen) ertragen müssen. Weiße Farmer werden jetzt in konkreter Umsetzung des ehrwürdigen ANC-Slogans „Kill the Boer, kill the farmer“ regelmäßig in oft entsetzlich brutalen Angriffen gegen ihre ländlichen Wohnsitze gefoltert und ermordet; Landwirtschaft ist daher statistisch der gefährlichste Beruf in Südafrika nach der Apartheid. Carjackings sind jetzt so zur Routine geworden, daß Autofahrer lieber rote Ampeln überfahren, als zu riskieren, ihre Fahrzeuge anzuhalten; bewaffnete Raubüberfälle gleichermaßen so sehr Routine, daß die Medien sich nur unter außergewöhnlichen Umständen die Mühe machen, über sie zu berichten. Vorstadtweiße kauern jetzt nachts hinter verrammelten Fenstern, was sie natürlich wenig gegen Einbrüche schützt, und die Wohlhabenderen ziehen sich in befestigte Enklaven zurück, fern von der explodierenden Kriminalität in Südafrikas einstigen Städten der Ersten Welt.
All dies, zusammen mit einem sich beschleunigenden wirtschaftlichen Zusammenbruch, war vorhersehbar und wurde tatsächlich von weißen Verteidigern der Apartheid vorhergesagt, die wußten, was „multirassische Demokratie“ für ihr Volk bedeuten würde. Mit einem durchschnittlichen IQ im unteren 70er-Bereich sind die meisten sub-saharischen Afrikaner nach europäischen Maßstäben geistig zurückgeblieben und daher unfähig, eine fortschrittliche westliche Gesellschaft zu schaffen oder zu erhalten. Das von Schwarzen regierte Südafrika sinkt einfach langsam, aber unaufhaltsam auf das primitive Niveau des restlichen Schwarzafrikas ab. Das hätte jeder, einschließlich Amy Biehl, erwarten müssen.
Biehl wählte Südafrika statt Ruanda oder Sierra Leone für ihre wohlwollende Fürsorge aus, weil sie erkannte, daß es die einzige erfolgreiche Volkswirtschaft des Kontinents war. Ihre Eltern berichten:
Amy sagte uns immer, daß Afrika der „Kontinent der Zukunft“ sei. Amy wurde von den zahlreichen demokratischen Anstrengungen auf dem ganzen Kontinent angezogen. Sie wußte, daß diese in Entstehung begriffenen Demokratien einen schlafenden Giganten wecken und umwandeln würden. Sie erkannte, daß ein demokratisches Südafrika – wegen seiner wirtschaftlichen Differenziertheit und entwickelten Infrastruktur – zum dominanten Spieler in einer afrikanischen Umgestaltung werden könnte. Diese Erkenntnis – gepaart mit Intensität und Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen – zog Amy nach Südafrika.
Ein Kommentar sollte überflüssig sein. Unnötig zu sagen, daß Schwarzafrika keine einzige „entstehende Demokratie“ hat und nicht einmal einen einzigen funktionierenden Nationalstaat. Irgendwie hat Amy Biehl, eine Doktoratsstudentin der Politikwissenschaft, nicht begriffen, daß Südafrikas „wirtschaftliche Differenziertheit und entwickelte Infrastruktur“ Produkte der Weißen waren, die es regierten, und der Weißen, die unter der Apartheid seine Bürgerschaft ausmachten.
In den frühen 1990ern, während weiße liberale Aktivisten, assistiert von ihren blutrünstigeren schwarzen Kollegen, an der Enteignung der südafrikanischen Weißen von dem Heimatland arbeiteten, das ihre Vorfahren erbaut hatten, war die Wirtschaftsleistung des gesamten sub-saharischen Schwarzafrika mit einer Bevölkerung von etwa sechshundert Millionen geringer als die von Schweden mit einer Bevölkerung von acht Millionen. Damals wie heute lagen achtzehn der zwanzig ärmsten Nationen der Welt in Schwarzafrika. Damals wie heute war Schwarzafrika – das unter europäischer Kolonialherrschaft achtundneunzig Prozent seines Nahrungsmittelbedarfs erzeugt hatte – der weltgrößte Empfänger von Nahrungsmittelhilfe. Damals wie heute wurde Schwarzafrika von endemischem Hunger, Seuchen, Gewalt und Krieg geplagt. Das Südafrika der Apartheid, regiert von seiner verhassten weißen Minderheit, war die einzige sub-saharische Ausnahme, die einzige Erfolgsgeschichte des gesamten Dunklen Erdteils. Aber in nur sechs Jahren hat schwarze Mißregierung Südafrika in bloß einen weiteren schwarzen Fehlschlag verwandelt.
Antirassismus ist mehr ein religiöser Glaube als eine Anzahl politischer Überzeugungen. Daher die buchstäbliche Irrelevanz von Fakten im Denken seiner hingebungsvollsten Jünger. Das von Weißen regierte Südafrika, wie das von Weißen regierte Rhodesien vor ihm, war immer ein attraktives Ziel für liberale Aktivisten, weil die bloße Anwesenheit von Weißen es ihnen ermöglichte, die schwarze Armut und Gewalt zumindest zu ihrer eigenen Zufriedenheit weißer Böswilligkeit zuzuschreiben. Die meisten verschlossen vorsätzlich ihre Augen gegenüber der Tatsache von Afrikas offenkundigem Versagen überall sonst und zwangen sich zu glauben, daß daß ein schwarz regiertes Südafrika wundersamerweise zur einzigen Ausnahme des Kontinents werden würde. Obwohl sie die reichlichen Beweise kannten, die auf etwas anderes hinwiesen, beschlossen sie, in ihrer eigenen antirassistischen Version orwell’schen Doppeldenkens zuzulassen, daß ihr Wissen inaktiv blieb, ohne Wirkung auf ihre egalitären Glaubensvorstellungen, damit ihre Ideale von Beweisen unkontaminiert bleiben konnten.
Sollten entwurzelte Liberale einen moralischen Passierschein erhalten für eine vorsätzliche Nichtzurkenntnisnahme des völlig Offensichtlichen? Und war nicht die sehr physische Eruption offensichtlicher rassischer Realitäten in ein Leben, das wahnhaftem antirassistischem Aktivismus gewidmet war, in Wirklichkeit das auffallendste Merkmal von Biehls brutaler Ermordung? Die Legende von Amy Biehl behauptet in unplausibler Weise, daß ihr Tod ein bedeutendes Opfer für ein würdiges Ziel war. Aber in simpleren und weit überzeugenderen Begriffen war sie nur eine liberale Gutmenschin, die fatalerweise eine unverdiente, aber nicht überraschende Lektion in der Gleichgültigkeit der realen Welt gegenüber idealistischen Fantasien erhalten hat.
Source: http://fjordman.wordpress.com/2011/04/01/amy-biehl-eine-weise-linke-auf-dem-dunklen-erdteil/
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